Immobilienkredite in Luxemburg: Dramatischer Zinsanstieg und Wohnungsnot

Rudolphe ABENRudolphe ABEN - NEXTIMMO.LU

Rudolphe ABEN

Immobilienkredite in Luxemburg: Dramatischer Zinsanstieg und Wohnungsnot

In Luxemburg sind die Zinsen für Immobilienkredite zu Jahresbeginn erneut in die Höhe geschnellt. Der variable Zinssatz für Immobilienkredite ist deutlich gestiegen und lag im Januar bei 3,51% gegenüber 2,58% im Dezember, wie aus der jüngsten Bilanz der luxemburgischen Zentralbank hervorgeht.

Dieser Anstieg stellt eine Rückkehr zum Niveau des Festzinssatzes dar, der im gesamten Jahr 2022 deutlich schneller gestiegen war. Zu Beginn des Jahres verlangsamte sich der Anstieg auf 3,58%. Aufgrund der Berechnungsmethode der BCL können die Zinssätze für sehr lange Laufzeiten wie 30 Jahre jedoch "deutlich höher" ausfallen, heißt es im Bericht.

Im Jahresvergleich ist der Anstieg der Zinssätze für Immobilienkredite spektakulär: Im Januar 2022 lagen sie bei nur 1,3% für variable und 1,42% für feste Zinssätze. Dieser Zinsanstieg kommt zu den hohen Immobilienpreisen hinzu, die den Traum vom Eigenheim für viele Menschen unerreichbar machen.

Diese Situation ist umso beunruhigender, als der Anstieg der Zinssätze nicht der einzige Faktor ist, der den Immobilienmarkt beeinflusst. Tatsächlich ist der luxemburgische Immobilienmarkt seit einigen Jahren durch einen Mangel an Wohnraum gekennzeichnet, was sich in einem stetigen Preisanstieg niederschlägt. Dieser Preisanstieg in Verbindung mit dem hohen Zinsniveau macht es für luxemburgische Haushalte immer schwieriger, Wohneigentum zu erwerben.

Infolgedessen sind einige Einwohner gezwungen, ihr Land auf der Suche nach erschwinglicherem Wohnraum zu verlassen. Dies ist eine unglückliche Situation, die zeigt, wie dringend die luxemburgischen Behörden eine wirksame öffentliche Politik zur Bewältigung der Wohnungskrise benötigen.