Der Energiepass: Bewertung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden

Rudolphe ABEN

Der Energiepass, auch Energieausweis (EPC) genannt, ist eine Anforderung, die durch die europäische Richtlinie 2002/91/EG und die großherzogliche Verordnung vom 20. November 2007, geändert am 1. Juli 2012, eingeführt wurde. Ziel dieses Systems ist es, zukünftige Eigentümer oder Mieter über den energetischen Zustand einer Immobilie zu informieren und die Eigentümer zu Investitionen in energetische Sanierungsmaßnahmen zu motivieren.
Was ist der Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz?
Der Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz ist ein Qualitätslabel, das die Gesamtenergieeffizienz eines Wohngebäudes bewertet. Er ist in verschiedene Klassen eingeteilt und liefert wichtige Informationen über den Energieverbrauch des Hauses, die Wärmedämmung, die CO2-Emissionen und den Grad der Energieeffizienz. So können sich Verbraucherinnen und Verbraucher auch ohne technische Vorkenntnisse schnell ein Bild davon machen, ob das Gebäude energieeffizient ist oder nicht.
Wann ist ein Energieausweis Pflicht?
Je nach Anforderung ist ein Energieausweis in verschiedenen Fällen vorgeschrieben. Er ist für jeden Neubau, jeden Anbau von mehr als 80 m2, jeden Umbau und jede wesentliche Änderung eines Wohngebäudes erforderlich. Er ist auch bei einem Eigentümer- oder Mieterwechsel erforderlich, wenn für das Gebäude noch kein Ausweis vorliegt.
Wer stellt Energieausweise aus?
Energieausweise werden von Architekten, beratenden Ingenieuren und anderen vom Ministerium für Wirtschaft und Außenhandel zugelassenen Sachverständigen ausgestellt. Diese qualifizierten Fachleute sammeln die notwendigen Informationen, führen die erforderlichen Berechnungen durch und stellen den Energieausweis aus. Es ist wichtig, zugelassene Dienstleister zu beauftragen, um die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.
Welche Informationen enthält der Energieausweis?
Der Energieausweis enthält wichtige Informationen über die Energieeffizienz des Gebäudes. Er bewertet den Primärenergiebedarf des Hauses, d.h. die Energie, die für Heizung und Warmwasser verbraucht wird. Außerdem werden die CO2-Emissionen angegeben, also die Treibhausgase, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen.
Der Energieausweis klassifiziert das Gebäude außerdem nach seiner Gesamtenergieeffizienz, seiner Wärmedämmklasse und seiner Energieeffizienzklasse. Anhand dieser Klassifizierungen können Sie die energetische Qualität Ihres Hauses schnell erkennen.
Warum ist der Energieausweis wichtig?
Der Energieausweis hat viele Vorteile. Zum einen informiert er künftige Eigentümer oder Mieter über die energetischen Eigenschaften der Immobilie, so dass sie bei Kauf oder Anmietung eine fundierte Entscheidung treffen können. Zum anderen ermutigt er die Eigentümer, aufgrund der Ergebnisse des Energieausweises in energetische Verbesserungen zu investieren und so zur Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen beizutragen.
Der Energieausweis ist eine Anforderung, die durch die europäische Richtlinie 2002/91/EG und die großherzogliche Verordnung vom 20. November 2007, zuletzt geändert am 1. Juli 2012, festgelegt wurde. Diese Vorschriften gelten insbesondere für Wohngebäude, sofern deren Nutzfläche weniger als 10 % beträgt.
Die Verordnung legt eine Berechnungsmethode und Anforderungen an die Gesamtenergieeffizienz fest. Damit werden zwei Ziele verfolgt: Zum einen sollen zukünftige Eigentümer oder Mieter über den energetischen Zustand einer Immobilie informiert werden, zum anderen sollen die Eigentümer aufgrund der Ergebnisse des Energieausweises zu Investitionen in energetische Sanierungsmaßnahmen ihrer Immobilie motiviert werden.
Ein Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz ist für jeden Neubau, jede Erweiterung von mehr als 80 m2, jeden Umbau und jede wesentliche Änderung vorgeschrieben. Er ist auch bei jedem Eigentümer- oder Mieterwechsel erforderlich, wenn für das Gebäude noch kein Energieausweis vorliegt. Die Beantragung des Energieausweises liegt in der Verantwortung des Eigentümers oder seines Vertreters und das Dokument wird von Architekten oder beratenden Ingenieuren erstellt.
Jeder Eigentümer erhält ein Originalexemplar des Energieausweises, das nach 4 Jahren aktualisiert wird, um den tatsächlichen Energieverbrauch widerzuspiegeln. Der Energieausweis ist ab dem Ausstellungsdatum 10 Jahre gültig und muss nicht erneuert werden, es sei denn, es werden Dämmmaßnahmen durchgeführt. Der Energieausweis gilt für das gesamte Gebäude. Bei Doppelhäusern ist für jedes Gebäude ein Energieausweis erforderlich.
Der Energieausweis ist ein Gütesiegel, das den Energieverbrauch des Hauses bewertet. Er wird in drei Kategorien eingeteilt:
- die Energieklasse auf der Grundlage des Primärenergiebedarfs. Diese Anforderung berücksichtigt die thermische Hülle des Gebäudes, seine technischen Anlagen und den Umweltaspekt des verwendeten Energieträgers.
- die Wärmeschutzklasse, die auf dem Heizwärmebedarf basiert. Sie bewertet die thermische Qualität von Wänden, Dächern, Decken und Fenstern sowie die Bauart, die Ausführungsqualität und die Ausrichtung des Gebäudes.
- die Gesamtenergieeffizienz, die den CO2-Ausstoß misst. Die Bewertung reicht von A (beste) bis I (schlechteste).
Je nach EPC kann das Haus als Passivhaus (PH) für Klassen kleiner oder gleich A, als Niedrigenergiehaus (NEH) für Klassen kleiner oder gleich B und als Energiesparhaus (ESH) für Klassen kleiner oder gleich C eingestuft werden.
Schließlich ist zu beachten, dass die Primärenergie, die eine nicht quantifizierbare und nicht greifbare Größe ist, die Wärme umfasst, die für Heizung und Warmwasser benötigt wird. Sie umfasst auch die zusätzliche Energie, die benötigt wird, um die verwendete Energiequelle zu betreiben.
Für die Berechnung des Energieausweises wird die Energiebezugsfläche (EBF) herangezogen, die unbeheizte Räume ausschließt. Diese Fläche entspricht dem konditionierten Teil der Nettogrundfläche innerhalb der thermischen Hülle. Ein konditionierter Raum ist ein Raum, der bei normaler Nutzung geheizt oder gekühlt werden muss.
Diese Informationen werden im Energieausweis (EPC) im Abschnitt Gebäudeinformationen angegeben. Eine Zahl wie 475 steht beispielsweise für die Heizfläche des Hauses (in der Regel die beheizte Fläche) in Quadratmetern.
Der Energieausweis gibt auch die CO2-Emissionen an, also die Treibhausgase, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen. Diese Emissionen werden in CO2-Äquivalenten angegeben.
Der Endenergiebedarf ist eine weitere Größe im Energieausweis. Er gibt die jährliche Energiemenge (Gas, Öl, Holz usw.) an, die für Heizung und Warmwasser in den für die Abrechnung verwendeten Einheiten benötigt wird. Die zum Kochen benötigte Energie ist darin nicht enthalten.
Natürlich werde ich die Berechnung im obigen Beispiel im Detail erläutern.
Ziel ist es, den Gesamtenergieverbrauch eines Hauses über ein Jahr auf der Grundlage der Energiebezugsfläche (ERA) und des Endenergiebedarfs (EEB) zu ermitteln. In diesem Beispiel beträgt die ERA 475 m2 und der EEB 232 kWh/(m2/Jahr).
-
Multiplizieren Sie die ERA mit dem EEB: Sie erhalten den Gesamtenergieverbrauch des Hauses über ein Jahr in kWh. In unserem Beispiel 232 kWh/(m2/Jahr) * 475 m2 = 110.200 kWh/Jahr.
-
Umrechnung dieser Energie in Brennstoffeinheiten: Im Text wird die Umrechnung von 10 kWh in Liter Heizöl und Kubikmeter Gas angegeben. Um den Verbrauch in Litern Öl oder Kubikmetern Gas zu erhalten, teilen Sie den Gesamtenergieverbrauch durch 10. In unserem Beispiel haben wir: 110.200 kWh/Jahr / 10 = 11.020 Liter Heizöl oder m3 Gas pro Jahr.
Das bedeutet, dass das Haus 11.020 Liter Öl oder 11.020 m3 Gas pro Jahr für Heizung und Warmwasser verbrauchen würde, basierend auf den berechneten BEF und ERS des Gebäudes.
Es ist wichtig zu beachten, dass es sich bei dieser Berechnung um eine Schätzung des Energieverbrauchs auf Basis des berechneten Endenergiebedarfs handelt. Der tatsächliche Energieverbrauch kann aufgrund von Faktoren wie Nutzerverhalten, tatsächlichem Klima und anderen unvorhergesehenen Faktoren sowie Vereinfachungen bei der Erfassung von Gebäude- und Gerätedaten abweichen. Daher wird nach 4 Jahren eine Überprüfung durchgeführt, um den (berechneten) Endenergiebedarf mit dem (gemessenen) Endenergieverbrauch zu vergleichen.
Die Berechnung des Endenergiebedarfs basiert auf durchschnittlichen Referenzwerten für das Klima und die Innentemperatur des Gebäudes. Daher kann der tatsächliche Verbrauch vom berechneten Wert abweichen. Zum Beispiel könnte ein berechneter Endenergiebedarf (BEF (c)) von 232 kWh/(m2/Jahr) und ein gemessener Endenergieverbrauch (CEF (m)) von 206,6 vorliegen.
Um den Verbrauch des Gebäudes auf der Grundlage des berechneten Endenergiebedarfs zu ermitteln, wird der SRE mit dem BEF (c) multipliziert. Dieser wird dann in Liter Heizöl oder Kubikmeter Gas umgerechnet: 10 kWh Heizöl entsprechen 1 L Gas und 10 kWh Gas entsprechen 1 m3 Gas.
Vier Jahre nach Ausstellung des Energieausweises wird ein Audit durchgeführt, um den (berechneten) Endenergiebedarf mit dem (gemessenen) Endenergieverbrauch für Heizung und Warmwasser zu vergleichen. Ist ein Gaskessel vorhanden, wird auch dessen Verbrauch berücksichtigt. Mögliche Abweichungen zwischen dem gemessenen Verbrauch und dem berechneten Bedarf können mehrere Ursachen haben: eine tatsächliche Nutzung des Gebäudes, die von der Standardnutzung abweicht, ein tatsächliches Klima, das vom Referenzklima abweicht und andere unvorhersehbare Faktoren sowie Vereinfachungen bei der Erfassung der Gebäude- und Anlagendaten (Flächen, U-Werte usw.).
Der U-Wert ist ein Maß für den Wärmeverlust, der ebenfalls in die Bewertung der Energieeffizienz eines Gebäudes einfließt.
Um den Energieverbrauch eines Gebäudes zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wie der Heizwärmebedarf und der Endenergieverbrauch berechnet werden. Im Folgenden werden die einzelnen Schritte dieser Berechnung im Detail erläutert:
- Wandverluste: Diese Verluste werden berechnet, indem die Oberfläche der Wände (Wände, Dach, Boden) mit ihrem U-Wert multipliziert wird. Der U-Wert misst den Wärmeverlust eines Materials, d.h. seine Fähigkeit, Wärme zu übertragen. Je höher der U-Wert, desto größer der Wärmeverlust.
- Luftleckageverluste: Hierbei handelt es sich um Wärmeverluste, die dadurch entstehen, dass Luft durch kleine Öffnungen, z. B. an Fenstern, aus dem Gebäude entweicht. Diese Verluste werden häufig mit einem Blower-Door-Test gemessen.
- Lüftungsverluste: Diese Wärmeverluste entstehen, wenn warme Innenluft durch eine kontrollierte mechanische Lüftung (CMV) abgeführt wird.
- Solare Gewinne durch Verglasung: Dies ist die Wärme, die gewonnen wird, wenn die Verglasung des Gebäudes der Sonne ausgesetzt ist. Dieser Beitrag ist positiv, da er zur Beheizung des Gebäudes beiträgt.
- interne Wärmegewinne: Wärmegewinne durch interne Quellen wie Personen (100 Watt pro Stunde und Person), Geräte, Computer usw. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren kann der Wärmebedarf der Wohnung ermittelt werden, d.h. die Nettowärme, die zur Aufrechterhaltung einer behaglichen Innentemperatur erforderlich ist.
- Wärmebedarf der Wohnung: Zu diesem Nettowärmebedarf addieren wir die Verluste der Heizungsanlage, den Wärmebedarf für die Warmwasserbereitung und die Anlagenverluste, den Energieverbrauch der Hilfsaggregate und den Energieverbrauch für die Kühlung. Davon wird der solare Wärmeeintrag für Warmwasser und/oder Heizung abgezogen. Die Summe ergibt die verbrauchte Endenergie.
- Jährlicher Primärenergieverbrauch der Wohnung: Um diesen Gesamtwert zu erhalten, ziehen wir von der verbrauchten Endenergie die Eigenstromerzeugung (falls vorhanden) ab und addieren die Umwandlungsverluste. Primärenergie ist die Energie, die ohne Umwandlung direkt aus der Erde gewonnen wird.
Gemäß der am 1. Juli 2012 geänderten großherzoglichen Verordnung ist ein Wohngebäude ein Gebäude, in dem mindestens 90 % der ERS für Wohnzwecke genutzt werden. Und seit dem 1. Januar 2011 ist der Energieausweis (EPC) für alle neuen Gebäude Pflicht. Funktionsgebäude sind Referenzgebäude für die Berechnung der Gesamtenergieeffizienz.
Hier finden Sie einige Multiple-Choice-Fragen zum Energieausweis:
Frage 1: Welche Informationen liefert die Energieeffizienzklasse im Energieausweis?
- a) Wasserverbrauch des Gebäudes
- b) Mögliche Energieeinsparungen
- c) Treibhausgasemissionen
- d) Feuchtigkeitsgehalt des Gebäudes
Antwort: c) Treibhausgasemissionen
Frage 2: Was ist die Energiebezugsfläche (ERA) im Energieausweis?
- a) Die Gesamtoberfläche des Gebäudes
- b) Die beheizte Fläche des Gebäudes
- c) Die nicht bewohnbare Fläche des Gebäudes
- d) Die Fläche der Außenwände des Gebäudes
Antwort: b) Die beheizte Fläche des Gebäudes
Frage 3: Was ist das Hauptziel des Energieausweises für Wohngebäude?
- a) Anreize für Eigentümer, in die Isolierung zu investieren
- b) Festlegung von Mietpreisen für Immobilien
- c) Den Marktwert von Immobilien zu bestimmen
- d) Bereitstellung von Informationen über die Größe von Wohngebäuden
Antwort: a) Anreize für Hausbesitzer, in die Dämmung zu investieren
Frage 4: Was ist die übliche Maßeinheit für den Energieverbrauch im Energieausweis?
- a) Kilowattstunde (kWh)
- b) Joule (J)
- c) Kalorie (cal)
- d) Watt (W)
Antwort: a) Kilowattstunde (kWh)
Frage 5: Was bedeutet das Akronym EPC im Zusammenhang mit dem Energieausweis?
- a) Berechnung der Gesamtenergieeffizienz
- b) Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz
- c) Bewertung der Gesamtenergieeffizienz
- d) Gesamtenergieeffizienz Verbrauch
Antwort: b) Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz
Frage 6: Welche Informationen liefert der Endenergiebedarf im Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz?
- a) Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes
- b) Die Zieltemperatur des Gebäudes
- c) Die Anzahl der elektrischen Geräte im Gebäude
- d) Die Kosten der verbrauchten Energie
Antwort: a) Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes
Frage 7: Was empfiehlt die europäische Richtlinie 2002/91/EG für Wohngebäude?
- a) Verbot des Baus von neuen Wohngebäuden
- b) Senkung des Energieverbrauchs bestehender Gebäude
- c) die Energiekosten für Wohngebäude zu erhöhen
- d) Reduzierung der Größe von Wohngebäuden
Antwort: b) Senkung des Energieverbrauchs bestehender Gebäude
Frage 8: Welche Informationen liefert die Dämmklasse im Energieausweis?
- a) Die durch die Dämmung erzielte Energieeinsparung
- b) Die für die Dämmung der Wände verwendeten Materialien
- c) Die empfohlenen Innentemperaturen
- d) Die Effizienz der Heizungsanlage
Antwort: b) Die für die Wanddämmung verwendeten Materialien
Frage 9: Was bedeutet das Akronym ERS im Zusammenhang mit dem Energieausweis?
- a) Ökologische Referenzfläche
- b) Energiereparaturfläche
- c) Energierückstrahlfläche
- d) Energiereferenzfläche
Antwort: d) Energiebezugsfläche
Frage 10: Welche Informationen liefert die Energieeffizienzklasse im Energieausweis?
- a) Jährliche Energiekosten
- b) Den Wirkungsgrad der Heizungsanlage
- c) Das Niveau der Wärmedämmung des Gebäudes
- d) Die geschätzte Lebensdauer des Gebäudes
Antwort: c) Das Niveau der Wärmedämmung des Gebäudes