Neu für den Immobilienerwerb in Luxemburg: Steuergutschrift von 30.000 €

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Rudolphe ABEN

Neu für den Immobilienerwerb in Luxemburg: Steuergutschrift von 30.000 €

Gute Nachrichten für alle, die den Kauf einer Immobilie in Luxemburg erwägen. Die Registrierungs- und Transaktionskosten, die oft als Belastung empfunden werden, können nun durch eine großzügigere Steuergutschrift ausgeglichen werden. Der Betrag dieser Steuergutschrift wurde von 20.000 auf 30.000 Euro erhöht, was für potenzielle Käufer einen erheblichen Anreiz darstellt.

Diese als "Bëllegen Act" bezeichnete Maßnahme wurde in Dreiergesprächen zwischen der Regierung, den Gewerkschaften und den Arbeitgebern beschlossen, um der Inflation und den steigenden Lebenshaltungskosten entgegenzuwirken. Das Gesetz wurde am 25. April von der Abgeordnetenkammer verabschiedet und ist seit Anfang des Monats in Kraft.

Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass diese Steuergutschrift nur für Käufer gilt, die ihren Hauptwohnsitz erwerben. Investoren und Personen, die einen Zweitwohnsitz oder eine Ferienwohnung erwerben möchten, sind von dieser Maßnahme ausgeschlossen. Außerdem kann jeder Käufer die Steuergutschrift nur einmal in Anspruch nehmen, bis der Betrag ausgeschöpft ist.

Die Gutschrift ist jedoch übertragbar, wenn sich der Käufer später für den Erwerb einer anderen Immobilie entscheidet. Allerdings muss der Käufer mindestens zwei Jahre lang ununterbrochen in der gekauften Immobilie wohnen und darf keinen Teil der Immobilie vermieten. Werden diese Regeln nicht eingehalten, muss die Steuergutschrift an den Staat zurückgezahlt werden.

Für ein Ehepaar, das gemeinsam eine Immobilie erwirbt, beläuft sich die Steuergutschrift nach den neuen Regelungen auf 60.000 Euro, was einer Erhöhung um 33 Prozent gegenüber der bisherigen Regelung entspricht.

Diese Maßnahmen erfolgen vor dem Hintergrund einer Abkühlung des luxemburgischen Immobilienmarktes aufgrund steigender Zinsen. Obwohl die Preise im vergangenen Jahr insgesamt um 9,6% gestiegen sind, wurde in den letzten Monaten des Jahres 2022 zum ersten Mal seit acht Jahren ein Preisrückgang verzeichnet.

Das Transaktionsvolumen war 2022 rückläufig, die Zahl der Verkäufe ging im Vergleich zum Vorjahr um 14,4 % zurück. Dies setzte den Immobiliensektor zusätzlich unter Druck, der eine Entlassungswelle befürchtete, nachdem die Regierung beschlossen hatte, nicht mit finanzieller Unterstützung einzugreifen.

Zu den weiteren bemerkenswerten Maßnahmen, die auf dem Dreiertreffen im März beschlossen wurden, gehört die Erhöhung des steuerfreien Betrags für Hypothekenzinsen von 2.000 auf 3.000 Euro. Eine weitere Steuergutschrift, die CIC, die sicherstellen soll, dass ein größerer Teil der Lohnindexierung in den Taschen der Bürger verbleibt, wartet noch auf die Zustimmung der Abgeordnetenkammer.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese jüngsten Änderungen dazu beitragen sollten, die Belastung der Käufer in der gegenwärtigen Situation der Inflation und der hohen Lebenshaltungskosten zu verringern. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese neuen Maßnahmen in den kommenden Monaten auf die Entwicklung des luxemburgischen Immobilienmarktes auswirken werden.

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